Im Glauben verbunden

Der große Fisch im Altarraum wurde während eines Kinderbibelwochenendes in Dietfurt gestaltet. Voller Eifer haben die Kinder gehämmert und gewebt, so dass ein buntes Kunstwerk zu einem der bekanntesten christlichen Symbole entstand.

Woher die Beliebtheit des Fischzeichens kommt, lässt sich nicht eindeutig klären.
Eine interessante Deutung: Der Fisch enthält eine versteckte Botschaft, ein Christusbekenntnis in Kurzform. Denn die griechischen Anfangsbuchstaben des Satzes: „(Ich glaube an) Jesus Christus, Gottes Sohn, den Retter“ ergeben das griechische Wort „Ichthys“, auf deutsch: „Fisch“.

Im römischen Reich wurden Christen immer wieder verfolgt.
Sich zum christlichen Glauben zu bekennen, konnte lebensgefährlich sein.
Daher war es sinnvoll, zum Schutz der Gemeindemitglieder unverfängliche Erkennungszeichen zu haben. Der Fisch gab auch ortsfremden Christen zu verstehen, wo sie auf andere Glaubensgeschwister treffen konnten. Er lud in die bestehende Ortsgemeinde ein und versprach Solidarität und Unterstützung: „Wir gehören in Christus zusammen!“

Was mir auch unser Fisch hier deutlich zeigt: Der Glaube verbindet uns.
In Gott, in Jesus Christus gehören wir zusammen. Jede und jeder hat ihren/seinen Platz und wir sind alle miteinander verbunden. Das ist für mich ein eindrückliches Bild dafür, wie die christliche Gemeinschaft gedacht ist.

Jetzt, in dieser ungewöhnlichen Zeit ist manches schwierig, was dieses Gefühl der Gemeinschaft und des „miteinander verbunden seins“ anbelangt.
Der Gottesdienst konnte viele Wochen nicht stattfinden (ab nächstem Sonntag wird es einen vorsichtigen Neuanfang geben); wir konnten nicht miteinander hier in der Kirche singen und beten; Ostern, das älteste und wichtigste christliche Fest konnten wir nicht hier gemeinsam feiern.

Der Schutz der Gesundheit verlangt es auch, dass der festliche Gottesdienst zur Konfirmation, den wir für Eleni und Lea am heutigen Sonntag geplant hatten, erst einmal ausfallen muss. Die Konfirmationssprüche waren längst ausgesucht, das Familienfest nach dem Gottesdienst war geplant und viele Vorbereitungen dafür schon im Gange.

Nun ist es anders gekommen. Das ist für die Familien und auch für uns als Gemeinde wirklich sehr schade. Allerdings ist das Bekenntnis unserer Konfirmandinnen – anders, als es die ersten Christen erleben mussten – ja nur verschoben, nicht verboten und gar lebensgefährlich.

Das ist möglicherweise nur ein kleiner Trost, aber wir können dankbar sein, dass unser Glaube – bei allen Einschränkungen im Moment – nicht versteckt werden muss, dass wir im Gegenteil neue Wege finden können, ihn und die Gemeinschaft zu leben: Gesangbuchlieder als Abendmusik im Dorf, Andachten und gute Gedanken über WhatsApp, die Osterbotschaft von Konfis mit Kreide auf die Straßen geschrieben, Gottesdienste im Fernsehen und übers Internet, ein besonderer Maibaum der Landjugend und manches mehr.

Vielleicht können wir unser Augenmerk darauf richten, uns zu freuen, dass unsere Konfirmandinnen ihre Taufe bestätigen, ihren Glauben bekennen und zu unserer Gemeinde gehören wollen. Auch wenn wir das dann erst im Herbst feiern werden.

Mögen wir alle im Glauben miteinander verbunden bleiben – bis wir uns hier wiedersehen. Ein schwedisches Kirchenlied (im Gesangbuch die Nummer 268) drückt diese Verbundenheit so aus:

Strahlen brechen viele aus einem Licht. Unser Licht heißt Christus.
Strahlen brechen viele aus einem Licht – und wir sind eins durch ihn.

Zweige wachsen viele aus einem Stamm. Unser Stamm heißt Christus.
Zweige wachsen viele aus einem Stamm – und wir sind eins durch ihn.

Gaben gibt es viele, Liebe vereint. Liebe schenkt uns Christus.
Gaben gibt es viele, Liebe vereint – und wir sind eins durch ihn.

Dienste leben viele aus einem Geist. Geist von Jesus Christus.
Dienste leben viele aus einem Geist – und wir sind eins durch ihn.

Glieder sind es viele, doch nur ein Leib. Wir sind Glieder Christi.
Glieder sind es viele, doch nur ein Leib – und wir sind eins durch ihn.

Amen.

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